Wien von oben: Karteneinblicke

Die Stadtgilde Wien bietet ja viele einzelne Attraktionen: Aber die Hauptattraktion ist die Stadt selbst, die manchmal arrogant, dann wieder sehr bodenständig wirkt.

Der Canaletto-Blick: Weltkulturerbe

Diese berühmt Stadtansicht stammt von Bernardo Bellotto, genannt Canaletto, der 1759–1760 Wien vom Belvedere aus malte. Das Gemälde, der Canaletto-Blick, befindet sich im Kunsthistorisches Museum und ist eine der Prüfungen, ob Wien den Status als Weltkulturerbe behält: Die auf dem Gemälde abgebildeten Gebäude dürfen durch Neubauten nicht verdeckt werden. So gibt es Hochhäuser nur am Rande der City: das Hotel Intercontinental und den Ringturm beispielsweise.

Canaletto-Blick auf Wien von Bernardo Bellotto

Canaletto-Blick auf Wien von Bernardo Bellotto

Und dann eine Ansicht von Wien in 3D

Der Mittelpunkt: Der Stephansdom

Im Kern sehr gut zu erkennen der Stephansdom, rundherum der 1. Bezirk, die Innere Stadt, umgrenzt vom Ring. Zur Römerzeit vor fast 2000 Jahren, zur Zeit des Lagers Vindobona, das lang nicht so wichtig war wie die Provinzhauptstadt und der zeitweise Kaisersitz Carnuntum (heute Bad Deutsch-Altenburg an der Donau), wäre der Stephansdom außerhalb des Lagers gelegen (da war das Zentrum die Kreuzung Tuchlauben und Wipplingerstraße, also der Hohe Markt mit der Ankeruhr: Dort in der Nähe war das Alte Rathaus.) Am Sonntag, 29. Mai 2022, wird am Stephansplatz übrigens Kirtag gefeiert: Wie sind dabei.

Die inneren Bezirke

Auf dem 3 D Bild sieht man nur die Innere Stadt, den 1. Bezirk. Die inneren Bezirke (3./Landstraße, 4./Wieden, 6./Mariahilf, 7./Neubau, 8./Josefstadt, 9./Alsergrund und den 2./Leopoldstadt) sind nicht mehr dargestellt. Die äußere Grenze dieser inneren Bezirke, der Gürtel, ist natürlich auch nicht dargestellt. Der Gürtel, früher Linienwall, war nach Ausweitung der Stadt ja auch einmal Stadtgrenze.

Donaukanal

Der breitere Flusslauf ist der Donaukanal, auf der anderen Seite des Flusses liegt der 2. Bezirk, die Leopoldstadt, in der auch der Prater liegt. WIen liegt also eher an der Wien und dem Donaukanal: Die Donau hatte ja viele Flussläufe und wurde erst durch die Regulierung in den 1870er Jahren und dann später durch den Bau der Donauinsel in den 1979er Jahren in fixe Betten gezwungen. Auf der 3D-Darstellung des Stadtkerns sieht man nichts von der Donau: An der Donau liegen ja auch nur die Bezirke 19 (Döbling), 21 (Floridsdorf – früher größte Stadt Niederösterreichs) und 22 (Donaustadt) – gerne als Transdanubien bezeichnet – und die beiden Bezirke auf der Insel zwischen Donaukanal und Donau: der 20. Bezirk (Brigittenau) und der 2. Bezirk (Leopoldstadt).

Die Wien, genau die!

Der schmälere Fluss ist die Wien, an ihrem Ufer liegt Schönbrunn (nicht im Bild). Vor dem Floh- und Nachmarkt verschwindet die Wien in den Untergrund. Sie fließt unterirdisch am Theater an der Wien, das momentan ein Opernhaus ist, der Secession und dem Verkehrbüro vorbe, wo sie den Karlsplatz betritt (und die Dritte Mann-Tour startet). Weiter als Kanal unter der Tu, dem Künstlerhaus, dem Musikverein, gegenüber dem Wien-Museum und der Karlskirche. dann später dem Akademischen FGymnasium, dem Akademietheater, dem Konzerthaus und dem Eislaufverein. Beim Stadtpark (bzw. Hotel Intercontinental) kommt der Fluss Wien wieder ans Tageslicht, läuft entlang des Stadtparkes, in dem der vergoldete Strauss spielt (welcher?), weiter vorbei am Museum für Angewandte Kunst und dann mündet sie bei der Urania (Volkssternwarte und Volkshochschule) in den Donaukanal.

Der Ring

Am Ring gilt es noch zu entdecken: Hofburg, Heldenplatz, Parlament, Rathaus, Burgtheater, Universität Wien, zurückgesetzt die Votivkirche, die alte Börse (wo schon lange nicht mehr gehandelt wird) und schließlich der Ringturm (mit Wetterstation auf der Spitze) vorne am Donaukanal, Der Ringturm ist übrigens das einzige Hochhaus im 1. Bezirk, wenn man von dem niedrigen Hochhaus in der Herrengasse absieht: Bei dem berühmten Canaletto-Blick auf Wien steht der Ringturm.

Das historische Wien um 1790

Die unregulierte Donau, Wien und die vielen Vorstädte, die heute fast alle zur Hauptstadt gehören, sieht man auf der Josephinischen Landaufnahme um 1790, die ihren Namen von Kaiser Josef II, dem Sohn Maria Theresias hat. Josef II. öffnete übrigens am 7. April 1766 allen Bewohnern Wiens das vormalige kaiserliche Jagdgebiet Prater als Erholungsgebiet. Wir werden das am Sonntag nutzen und am Rande des Wurschtelpraters in der Nähe der Hauptallee feiern.

Josephinische Landesaufnahme Wien um 1790

Josephinische Landesaufnahme Wien um 1790

Fähigkeiten

Gepostet am

16. Januar 2022